Geschichte

Modell-Eisenbahn-Gruppe Ostfildern e.V.

Die DNA wohl aller Modelleisenbahn-Vereine ist, dass es sich um eine Ansammlung von meist „angejahrten“ Menschen handelt mit unverhältnismäßig hohem Raumbedarf bezogen auf die Anzahl ihrer Mitglieder. In welche Kategorie, bitteschön, soll man solche Art Vereine einordnen?

Wir sind so einer und sehen uns als  kleinen Kulturverein, der 2022 sein 30. Jubiläum begeht.

Interessiert an allem, was Eisenbahntechnik ausmacht, angetreten mit dem Anspruch des möglichst vorbildgetreuen modellmäßigen Nachbaues, dabei um Toleranz bemüht und der Vereinskameradschaft verpflichtet hat die Modell-Eisenbahn-Gruppe Ostfildern e.V. ein Kleinod in unserer Stadt geschaffen. Das Besondere an diesem Projekt: diese Modellbahnanlage stellt keine Phantasielandschaft dar, sie ist der Natur nachgebaut!

Bei der Vorlage handelt es sich um die Albula Linie der Rhätischen Bahn (RhB) im Schweizer Kanton Graubünden, die  Chur mit dem Engadin und Oberitalien verbindet. Die MEGO e.V. baut davon den Abschnitt Filisur bis Bergün. Die Vereins-Modellbahnanlage im Maßstab 1:87 hat die Spurweite 12 mm (H0m). Sie ist die größte Anlage ihrer Spurweite in Deutschland – dass das so ist, wissen nur wenige!

In den zurückliegenden 30 Jahren erlebte die noch relativ junge MEGO e.V. eine erfreuliche Entwicklung mit Zeiten von Erfüllung und Eintracht; hatte aber auch Phasen von Zerrissenheit und Rückgang zu überstehen.

Der Anlagenbau glich jahrelang der Schrittfolge bei der EchternacherSpringprozession: Fünf vor – drei zurück. Die MEGO hat aufgrund des Abrisses gehabter Quartiere bereits drei Umzüge hinter sich. Jedes Mal verbunden mit kostenintensiven Teilabrissen sowie Renovierungen der Modellbahnanlage und deren Anpassung an die jeweils neuen Räume sowie anschließendem Neuaufbau.

Damit lässt sich die MEGO-Geschichte  in vier Zeitabschnitte einteilen:

15. Okt. 1992 – Dez. 1994: Gründungs-Ära im Kemnater Treffpunkt,  

Dez. 1994 – Juli 2001: Ära „PARK-Haus“, im ehemaligen Kasernengebiet Nellingen,

Juli 2001 – Aug. 2015: Ära Schillerschule Ruit,

seit Aug. 2015: Ära Vogelsangstraße 22, Nellingen.

Initiative – Konzeption Anspruch

Die Modell-Eisenbahn-Gruppe Ostfildern wurde am 15. Oktober 1992 im „Treffpunkt“

Kemnat (Begegnungsstätte für Jung und Alt) gegründet. Auf Initiative und Einladung der „Treffpunkt„-Leiterin, Minna Bylow-Schiele und des seinerzeit in Fachkreisen bekannten Modellbahn-Händlers Wolfgang Schüler (†) unter dem Motto „Männer über 40 erfüllen sich einen Kindheitstraum“ kamen damals 29 Interessentezusammen. Das Motiv Wie-geht-elektrische-Eisenbahn? überwog bei denen, die sehr schnell wieder absprangen und damit den Kreis auf zehn Enthusiasten reduzierten. Diese hingegen wollten ihre bereits an eigenen Anlagen erprobten Talente vervollkommnen. Von den Gründern blieben so über die Zeit bis heute drei übrig; eigentlich vier, wenn man die „Geburtshelferin“ Minna Bylow-Schiele (seit 15.11.2021 MEGO-Ehrenmitglied) dazu zählt. Trotz Mitgliederfluktuation ist der Verein mittlerweile um rund zwei Dutzend weiterer Modellbahner angewachsen.

Bei ihrer Gründung hatte die Gruppe nichts. Sie hatte kein Geld, keinen Apparat, nur den Willen ihrer Mitglieder für eine andere Art Modellbahnanlage. Allesamt „angetrieben“ vom  Gründungsbetreiber mit der „Schwäche“ einer ausgeprägten Verkäufermentalität, gepaart mit der betriebssamen Leidenschaft für das Unangepasste. Die Führung überließ er allerdings dem ersten gewählten Vorsitzenden, Manfred Maissa, einem eher bedächtigeren, verantwortungswilligen und effektiven „Schaffer“, seinerseits bestens vernetzt im Ruiter Vereinsring, Letzterer wiederum kooperierte mit dem BDS in Ostfildern.

Die Konzeption – Bau einer Anlage Rhätische Bahn (RhB) in Modulbauweise nach Fotodokumentation – war schnell entwickelt. Die Argumente dafür liegen auf der Hand: Die RhB-Einmeterspur eignet sich – insbesondere bei den Radien – für denModellbau, weil platzsparend. Und, die Rhätische Bahn fährt auch in Wirklichkeit mit Mittelpuffern, so auch beim modellmäßigen rollenden Material (geneigte Leser/innen mögen hier einen Vergleich zu anderen Modellbahnprodukten des Maßstabs 1 : 87selbst ziehen). Vorbildtreue ist MEGO-Anspruch!

Das Vorbild Rhätische Bahn

Schwerlich gibt es ein zweites Land, wo während eines halben Jahrhunderts eine überreiche Saat von Eisenbahnprojekten eine so spärliche Ernte ausgeführter Linien hervorbrachte wie im Kanton Graubünden.“ Dieses Zitat aus der Baugeschichte der RhB, der Staatsbahn Graubündens, verdeutlicht, mit welchen Widerständen dieses Alpenland bei der Erschließung seiner Täler zu kämpfen hatte. Besonders die Bündner, die jahrzehntelang auf eine große Alpenbahn durch die Ostschweiz gehofft hatten und durch die Entscheidung für die Gotthardbahn endgültig enttäuscht worden waren, ließen keine weitere Chance ungenutzt: Auf Initiative von Fremdenverkehrskreisen konnte zunächst die Strecke Landquart – Klosters – Davos finanziert und gebaut werden. Bis Klosters wurde sie am 9.10.1889, auf der gesamten Entfernung von rund 50 Kilometern am 21.7.1890 in Betrieb genommen. Als zweite Bahn folgte bis 1896 die Strecke von Landquart rheinaufwärts nach Reichenau und weiter scharf südöstlich ins Hinterrheintal einschwenkend bis Thusis.Als sich der Privatinitiative kein Anreiz für weitere Investitionen in der verkehrsarmen Ostschweiz mehr bot, setzte der Kanton Graubünden in einer Volksabstimmung die Übernahme der bestehenden und den Bau weiterer Bahnen durch den Staat durch; die wenig später gegründete RhB wurde zur Bündner Staatsbahn. Ihr Netz, durchweg mit Einmeterspur, erweiterte sich langsam, aber konsequent: bis 1904 nach St. Moritz, 1908 nach Pontresina, 1909 von Davos nach Filisur, 1913 nach Scouls im Unterengadin. Die Stichbahn Chur – Arosa folgte 1914. Schon zwei Jahre zuvor war die Strecke von Reichenau durch das Vorderrheintal bis Disentis fertig geworden. Dort sollte das Netz der RhB an die kurz nach der Jahrhundertwende projektierte Bahn von Brig über Furka– und Oberalppass anschließen; das Vorhaben konnte bis 1915 teilweise verwirklicht werden: Am 1. Juli wurde Oberwald, einen Monat später Gletsch erreicht. Durch den Ersten Weltkrieg trat jedoch eine erhebliche Verzögerung ein, und erst am 4.8.1925 kam die durchgehende Verbindung   BrigAndermattDisentis und damit der Anschluss der RhB zustande. Die Furka-Oberalp-Bahn verbindetseit 1982 ganzjährig – Wallis und Graubünden, Rhone- und Rheintal. Seit am 25.6.1982 der 15.442 m lange Furka-Basistunnel eröffnet wurde, führt sie nur noch am Oberalp-Pass durch hochalpines Gebiet. Schon am 5.7.1910 hatte die ebenfalls meterspurige Bernina-Bahn St. Moritz über den 2.330 m hohen Berninapass mit Tirano im norditalienischen Veltlin verbunden und damit Graubünden wenigstens einen schmalspurigen Bahnanschluss an Italien verschafft. Heute betreibt die RhB in Graubünden, im Land der 150 Täler, eines der faszinierendsten und kühnsten Eisenbahnnetze der Welt. Vom Streckenausbau, vom Fahrzeugpark und vom Betrieb her ist sie ein typisches Beispiel für eine schmalspurige Hauptbahn. Neben Personen- und Güterzügen verkehren moderne Schnell- und Expresszüge mit Speise- und Salonwagen. Der „Glacier-Express“ verbindet beispielsweise die beiden weltberühmten Kurorte St. Moritz und Zermatt mit durchlaufenden Wagen. Modernste Triebfahrzeuge erlauben heute Höchstgeschwindigkeiten bis zu 90 km/h.

Motivwahl Albulastrecke

Die kühnen und großartigen Bauwerke der Rhätischen Bahn, die mittlerweile mit der Natur zu einer harmonischen Einheit verschmolzen sind, bilden nach wie vor ein beliebtes Motivspektrum. Aus Platzgründen heißt Motivwahl unter Model-Eisenbahnern auch immer Beschränkung auf einen Teil des Ganzen. Wir entschieden uns, einen typischen Abschnitt der RhB-Albulalinie im Modell darzustellen. Besonderer Wert sollte dabei auf die Einbeziehung und Gestaltung der Alpenlandschaft gelegt werden, die das Bild der Albulastrecke prägt. Hinter Filisur, 1.081 m ü.M., beginnt die eigentliche Gebirgsstrecke der Albulabahn. Die Steigung, die bisher höchstens 25 betrug, erhöht sich nun auf 35 und bleibt so – mit geringen Ausnahmen – bis hinauf nach Preda am Nordportal des Albulatunnels. „….Dementsprechend verlangsamt sich die Schnelligkeit der Züge auf durchschnittlich 20 km die Stunde….“ ist in einem alten, etwa aus dem Jahre 1905 stammenden Reiseführer zu lesen. Heute befahren schwere Schnellzüge mit einer Anhängelast von bis zu 260 Tonnen die Rampe mit einer Reisegeschwindigkeit von 50 km/h! Mit acht Viadukten und elf Tunnels zieht sich die Strecke im felsigen Steilhang hoch über dem Flussbett der Albula hin und überwindet die 292 m Höhenunterschied bis Bergün auf 8,7 Kilometer. Zwischen Filisur und Bergün, wo bei Kilometer 5,8 der Steilhang in eine kleine Ebene mündet, liegt auf 1.276 m ü.M. die Station Stuls, romanisch Stugl. Ausnahmsweise hier, im ursprünglichen Anfahrbereich der Dampflokomotiven, wurde die Steigung auf 15 reduziert.

Damit ist auch schon der Umfang des irgendwann einmal zu erreichenden Endausbaus der MEGO-Anlage umrissen: FilisurStulsBergün.

KEMNAT: Diorama Bergün – entstanden im Raumnotstand

Wir begannen allerdings mit Bergün und setzten talwärts den Ausbau bis Filisur fort. Aus Platzgründen musste selbstverständlich viel „gestaucht“ werden, hätte doch sonst die maßstäbliche Darstellung der gesamten Stationsanlage Bergün im Modell allein schon eine Anlagenlänge von etwa 5 m ergeben. Vor allem bei den  Weichenstraßen waren solche maßstäblichen Eingriffe unvermeidlich. Die Land-
schaftsszenerie und Bauten sowie die technischen Anlagen wurden teilweise nach RhB-Publikationen, das Bahnhofsgebäude nach 1:87-Skizzen, alles in allem aber aufgrund von vielen Fotos nachgestaltet. Dabei wurden je nach Erfordernis die Längsausdehnungen reduziert. Gerade aber die Streckenführung der Albularampe, wo zur Überwindung der Höhendifferenzen künstliche Schleifen und Kehrtunnel angelegt werden mussten, eignet sich ausgezeichnet zum Nachbau auf kleinem Raum.

Erstaunlich auch, wie schnell anfangs die Arbeiten im Kemnater „Treffpunkt“-Werkraum vorankamen. Die Anlage wuchs 1992/93 Modul um Modul, und der verfügbare Platz nahm im selben Verhältnis ab.

Keimzellen „Treffpunkt“ und Feuerwehrwaschraum

Dank Frau Bylow-Schieles Vermittlung bezogen wirgerade rechtzeitig zu Beginn der Leim- und Gipsarbeiten am Landschaftsbauzusätzlich den Waschraum der Freiwilligen Feuerwehr gegenüber vom „Treffpunkt“. Auch dieser Raumzuwachs reichte nicht, den knapp 6 m langen „Bergün„-Anlagenteil im Ganzen aufzubauen.Dass es unter diesen Umständen überhaupt gelang, die Anlage in ihrem damaligen Ausbaugrad anlässlich der IMA ’93 auf dem Stuttgarter Killesberg erstmalig fahrtüchtig zu präsentieren, war Ergebnis einiger Nachtschichten. Zugleich auch eine doppelte Premiere: erstmalige Präsentation in der Öffentlichkeit, und die aus Modulen bestehende Anlage hatte noch nie zuvor den zusammengebauten Zustand erlebt! Obwohl noch im halbfertigen Zustand (der Anlagenteil in Fahrtrichtung Predademonstrierte seinerzeit nur die Fahrtrasse auf der nackten Unterkonstruktion), erhielt sie auf Anhieb großes Lob von fachkundigem Publikum. Angespornt durch diesen Erfolg zeigten wir die Anlage erneut am 20./21.11.1993 zum ersten „Treffpunkt“-Jahrestag: eine hervorragende Gelegenheit, gerade dem einheimischen Publikum und den Honoratioren Ostfilderns unseren Raumnotstand zu dramatisieren. Bis zu dessen Lösung sollte es aber noch ein ganzes Jahr dauern. Das verbrachten wir mit mehr oder weniger intensiven Umbauarbeiten an der Schienenführung auf den Modulen, die aufgrund von – im wahrsten Sinne des Wortes – Er-Fahrungenkritischer Stellen auf der Strecke geboten erschienen. Arbeiten konnten unter den beengten Raumverhältnissen aber immer nur zwei, max. drei Modellbahner, übrige standen nur zuschauend im Türrahmen des Feuerwehr-Waschraums.

Bergün-Reise

Willkommener Motivationsschub war eine seit langem geplante Reise nach Bergün. Vom 9. – 11.9.1994 konnte die Mehrheit von uns zum ersten Mal in der Wirklichkeit ansehen, was wir im Maßstab 1 : 87 in zwei Jahren zuwege gebracht hatten. Da gab es freilich auch neue Erkenntnisse neben Einsichten, auch einiges nicht so ganz dem Original nachgebaut zu haben. Für ein fälliges Ergänzungs- und Nachbesserungsprogramm wurden daher an Ort und Stelle unzählige Maße genommen, erneut Details fotografiert.

„PARKHaus: Ausbau talwärts Richtung Filisur

Im Dezember 1994 endlich bekamen wir nach langem Warten einen 80-qm-Raum im Schulgebäude des ehemaligen Nellinger Kasernengeländes, später „PARK-Haus“ genannt. Damit stand nun der Platz zur Verfügung, den wir brauchten, um die Bergün-Anlage „an einem Stück“ bearbeiten und vollenden zu können. Die durch den Bergün-Besuch ausgelösten Nachbesserungen und Ergänzungen standen auf dem Arbeitsplan: Straßen, die sich in der Natur als Wege entpuppt hatten,
wurden im Modell konsequent rückgebaut. Gebäude, die bislang noch gefehlt hatten, z.B. der Lokschuppen, kamen hinzu. Vor allem aber, mit dem IMA ’95-Termin im Auge, galt es, den Anlagenteil rechts der Schlucht des Val de Tuors bis hinauf zum Gleiswendel mit Landschaft zu überbauen. Nach erfolgreicher Präsentation auf der IMA ’95 konnten neue Ziele abgesteckt werden: Die nunmehr größere Räumlichkeit nutzend setzten wir den schon lange geplanten talwärtigen Weiterbau der Anlage in Richtung StulsFilisur fort.

Modellbahngruppe wird MEGO e.V.

Diese vorbildgerecht erstellten Ausbaustufen waren das Ergebnis nicht gezählter Arbeitsstunden in den Jahren zwischen 1996 – 2000, weitgehend geleistet vom „harten Mitglieder-Kern“ der inzwischen zum eingetragenen Verein MEGO avancierten Modellbaugruppe. Jedes Jahr im November beim inzwischen zur Tradition gewordenen Tag der offenen Tür konnte schon von vielen Besuchern der jährliche Baufortschritt bewundert werden: 1998 präsentierten wir erstmalig einen vorbildgetreuen Fahrbetrieb des Streckenabschnitts FilisurStulsBergün. So warein repräsentativer Teil der RhB-Strecke möglichst vorbildgetreu entstanden, wobei die gewählten Geländeausschnitte jeweils alle Gleisanlagen und Gebäude in ihrer natürlichen Umgebung zeigen. Große Beachtung wurde den vielen, zum Teil versteckten und schwer zugänglichen Einzelheiten geschenkt. Ist es doch gerade die perfekte Detaillierung, die dem Betrachter die Illusion vermittelt, das große Vorbild wirklichkeitsnah zu erleben. Oder umgekehrt: Nicht wenige Besucher, die Bergünund seine Umgebung kennen, projizierten ihre persönlichen (meist Urlaubs-)Erfahrungen auf die Anlage ….weißt Du noch, genau hier an dieser Ecke….“, aber auch „….die Bahnhofsbank da ist in Wirklichkeit rot.“ Wir nehmen solche Äußerungen als Kompliment für den gelungenen Versuch, abgesehen vom Thema Eisenbahn auch möglichst viel von der dortigen Landschaft eingefangen, dabei den Charme und die Poesie dieses Albula-Streckenabschnitts im Modell wiedergegeben zu haben.

VHS-Kurse und Modelleisenbahn AG

Anlagenbau kostet nicht nur Fleiß und Hingabe ans Hobby, sondern auch Geld. Die Miete nebst Nebenkosten wollen auch gestemmt sein. Neben den bescheidenen Mitgliederbeiträgen fließen nur die Einnahmen der Tage der offenen Tür und immer dankbar angenommene Spenden in den MEGO-Haushalt. Unter diesen Umständen,die Einnahmenseite zu verbessern und auch um unseren Bekanntheitsgrad zu erhöhen, boten wir in Zusammenarbeit mit der VHS Ostfildern ab 1995 Kurse für Interessierte und Neueinsteiger an. An acht Abenden wurde Wissenswertes über Spurweiten, elektrische Systeme, Gleis- Oberleitungs- und Landschaftsbau etc. referiert und auch in der Praxis umgesetzt.

Parallel dazu setzten wir 1998 in Abstimmung mit der Schulleitung der Schillerschule (Ortsteil Ruit) eine „Modelleisenbahn AG“ ingang: Hier wurden mit Schüler/innen unter Anleitung von drei unserer erfahrenen Mitglieder und Begleitung des Werklehrers der Schule seit dem Schuljahresbeginn 1999 Modelleisenbahn-Module bzw. -Dioramen gebaut. Die Ergebnisse der sogenannten „Jugendanlage“ konnten sich sehen lassen:

28./29. 2.2000   anlässlich Eröffnung der neuen Schule im ScharnhauserPark;
09./10. 9.2000 ​​am Festwochenende Stadtbahn & 25 Jahre Ostfildern“ in der ​​​​Schillerschule;
05.16.12.2000 ​​Ausstellung der Dioramen und Modulanlagen (mit ​​​​​  Fahrbetrieb) in der Stadtbücherei Nellingen.

Verflixtes 7. Jahr

Im Laufe des Jahres 1999 waren wir erneut mit der Situation Raumnotstandkonfrontiert worden. Aber dieses Mal war der extern erzeugt. Eingeholt von den Aufsiedlungsplänen im Scharnhauser Park wurde uns, allerdings mit genügender Vorlaufzeit, der Klubraum im „PARK-Haus“ wegen Gebäudeabriss gekündigt. Unser durch Tage der offenen Tür entwickelter Bekanntheitsgrad, die übrigen in der Öffentlichkeit wirksamen Auftritten und der mittlerweile am 10.5.1999 erhaltene Vereinsstatus waren durchaus hilfreich bei der Lösung des Problems: Aufgrund der Vermittlung durch den damaligen Oberbürgermeister Rösch erhielten wir Kellerräumen in der Schillerschule zugeteilt, wo MEGO e.V. mit der unter ihrer Regie laufenden Modelleisenbahn AG ja schon längst als Gast einen Fuß in der Tür hatte.

Parallel zu den bereits in Angriff genommenen Arbeiten im künftigen Quartier, gleich nach dem Tag der offenen Tür am 25./26.11.2000 (mit Fahrbetrieb) wurde unsere damals noch in Module zerlegbare RhB-Anlage abgebaut und nach Ruit umgezogen. Bevor im Sommer 2001 die Abrissbirne schließlich zuschlug, entfernten wir in einer Eilaktion dort noch gelagertes Inventar aus unseren Räumen. Damit war für MEGO e.V. die „PARK-Haus“-Ära beendet.

SCHILLERSCHULE: „endgültiges“ Quartier von 14 Jahren Dauer

Das Platzangebot war erheblich gewachsen, was auch einmal gestatten würde, solch ein einmaliges Bauwerk wie den Landwasser-Viadukt im Modell auf unserer Anlage darstellen zu können. Aber das waren noch Träume für die Zukunft!

Zunächst galt es, die uns zugewiesenen Räume zu renovieren. Dies liest sich einfach, war aber ein sich über 1½ Jahre hinziehender Prozess von Freizeitarbeit:

Säubern, zum Teil Sanieren eines früheren Heizölkellers, in den bei starken Regengüssen obendrein auch noch Wasser eindrang.
Schlagen von Durchbrüchen in die bestehenden Wände, denn eine Trennwand zwischen den zwei zur Verfügung stehenden Räumen und deren längliche Ausdehnung erforderte eine völlige Neukonzeption der Streckenführung.
Schaffung neuer Wände, z.B. zur Abteilung eines Werkstattraumes…
insbesondere Maler- und Elektroarbeiten bis…
schließlich Neuverlegung eines Bodens in den beiden Anlageräumen.

Beim Bahnbau in der Realität ist es ja so, dass sich die Trassenführung den Naturgegebenheiten zu unterwerfen hat. Mit der Einschränkung von den zur Verfügung stehenden Quadratmetern und Raum-Deckenhöhen „gestalten“ beim Modellbahnbau die Gleistrassen das Gelände – bei der MEGO-Anlage allerdings nicht zu 100 Prozent, denn anhand von zig Fotoaufnahmen bauen wir die Wirklichkeit nach! Und das bei Beachtung von später zu überfahrenden Türrahmen bzw. Durchgängen sowie zu schaffenden Wanddurchbrüchen zwischen den beiden Räumen.

Die von den Schillerschul-Räumlichkeiten diktierte Konzeptionsänderung der Anlage erforderte beim sich schon im neunten Jahr befindlichen Neuaufbau teilweise ganz andere Trassenführungen. Mit dem Vorteil, dass vorher enger geführte Gleisradien nunmehr großzügiger ausgelegt werden konnten. Freilich hatte das seinen Preis, denn zum Teilmanche Mitglieder sahen das mit Wehmut –  wurden dabei die Module „umkonstruiert“, will heißen, für stimmige Übergänge zum jeweiligen Anschlussmodul teilabgerissen. Aber die Anlage gewann dabei immer an Vorbildtreue!

Fest eingebaute Modellanlage

Auch der Modulcharakter wurde aufgegeben; aufgrund des reichlich vorhandenen Platzes entstand eine fest gebaute Anlage.

Insgesamt, so hatte es die aus vielen Diskussionen gewonnene Planung vorgesehen, waren nun in diesem Modellgraubünden des Maßstabs 1 : 87 auf der 46 m langen Anlage ca. 390 m Gleise verlegt (einschl. Schattenbahnhöfen und doppelgleisig geführten Gleiswendeln)! 180 m davon als reine Fahrstrecke. Die reine Fahrzeit eines Zuges bis zur Rückkehr zum Ausgangspunkt betrug etwa 15 Minuten (Aufenthalte nicht mitgerechnet!). Damit nicht genug, denn auf seinen Berg- und Talfahrten überwand er insgesamt einen Höhenunterschied von 510 cm (zwischen 90 cm = niedrigste Gleishöhe und 205 cm = höchste Gleistrasse).

Soweit waren wir bereits schon einmal gewesen: Die gesamten Trassenteilstücke waren am 3.12.2002 um 22:57 Uhr wie vorher beschrieben befahrbar, aber ein Totalumbau des Bahnhofs Filisur  machte es erforderlich, sämtliche Schienen in diesem Anlagenteil wieder zu demontieren. Seit Ende 2007, vergleichbar mit dem Richtfest beim Hausbau, hatten wir dann wieder „Gleisschluss“. Das heißt, die Anlage war erneut komplett und durchgängig befahrbar. Der bisher nur in eine Richtung laufende Fahrbetrieb mit Austesten der digitalen Steuerung stellte sich seit einiger Zeit als eine größere Herausforderung heraus.

Wir wollen gute Mieter sein und das auch zeigen

Weiterhin entwickelte sich aus der früher betreuten Modelleisenbahn AG eine Bastel-AG für Schüler/innen der 3. und 4. Klassen in der sog. „sechsten Stunde“. Zum Erlernen von Techniken und Einüben der Feinmotorik wurden den Kindern saisonbedingte Bastelarbeiten wie „Drahtbiege- und Lötarbeiten“ – „Kleinmodelle mit Elektromotor“ – „Drachenbau“ – „Drehlaternenbau“ angeboten. Das lief gut übermehrere Jahre. Eigentlich auch als Anwerbe- und Nachwuchsförderungsinstrument gedacht, haben diese Kurse allerdings leider nicht funktioniert.

Purismus versus Können

In den Jahren des Wieder- und Erweiterungsbaus der Anlage hatten sich die MEGO-Profis, jener bereits erwähnte „harte Mitglieder-Kern“, nach Neigung, Wissen und Erfahrung in Gewerke wie Gleis-, Weichen- und Oberleitungsbau, elektrische bzw. Digitalsteuerung und Gelände– bzw. „Häuslesbau spezialisiert. Und wenn ein, zwei Spitzenkönner dabei waren, die über all die gesamten Disziplinen hinweg Fähig- und Fertigkeiten verfügen, dann diente das zwar immer dem MEGO-Anspruch an Wirklichkeitsnähe. Aber es setzte gleichzeitig für die übrigen „weniger Begabten“ schier nicht erreichbare Maßstäbe im Modell- und Landschaftsbau. Und diese „übrigen“ wollten auch ihren Anteil am Anlagenbau leisten. Weil nun mal die menschlichen Begabungen nicht gleichmäßig verteilt sind, konnten manche dieses Niveau nicht erreichen. Das führte in der Regel nie zur besten, sondern immer nur zu einer möglichst guten Lösung. Kurz, es gab da ein Leistungsgefälle zwischen Könnern und jenen anderen, die sich z. B. im Geländebau redlich bemühten. Nicht nur einmal endeten per Versuch-und-Irrtum-Verfahren entstandene Ergebnissewegen Nichtgefallens im Rückbau (mildere Fälle), wenn nicht als Totalabriss. Verständlicherweise zog das natürlich auch Frustration, Spannungen bis hin zu empfundenen Kränkungen nach sich. Wir konnten uns glücklich schätzen, einen so weisen, immer auf Ausgleich bedachten Mann wie Rolf Vöhringer (†) in unseren Reihen zu haben: ihm gelang es meistens, Konflikte zu schlichten, den Vereinsfrieden wieder herzustellen. Es menschelt eben, und Modellbahner sind davon offensichtlich nicht ausgenommen.

2007 endlich wieder ein Tag der offenen Tür

Aufgrund der bei Einzug in die Schillerschule noch überwiegend offenen Anlagengerippe bzw. landschaftslosen Partien hatten wir in den Wiederaufbau-Jahren die Anlage mit ihren 110 m², davon mit Landschaft zu überbauenden 52 ,nicht mehr öffentlich vorgeführt. Diese selbstverordnete Pause war 2007 Geschichte: Nach sechsjähriger Unterbrechung veranstalteten wir wieder einen Tag der offenen Tür, und zwar im Zusammenhang mit dem Ruiter Weihnachtsmarkt. Dieser Tradition folgend war das auch 2008 der Fall, und 2009 am ersten Adventswochenende 28./29.11. ebenso wieder. Mit diesem Tag der offenen Tür bot sich eine willkommene Gelegenheit, um Besucher auf unsere mittlerweile prekär gewordene Situation aufmerksam machen zu können, denn…

Ein dritter Umzug zeichnet sich ab

Ganz versteckt im sog. Schulentwicklungsplan hatte Manfred Maissa 2008 entdeckt, dass die Verwaltung der Stadt Ostfildern wegen Schulzusammenlegung plante(2009), die Schillerschule in spätestens drei Jahren aufzugeben, Abriss nicht ausgeschlossen, und das Gelände zu verkaufen. Diese Nachrichtenlage war derTiefschlag für die MEGO! Noch stemmten wir uns dagegen, denn der Verlust der Vereinsräume hätte aus damaliger Sicht für unsere Gruppe, die ideell und finanziell keinen dritten Umzug mehr verkraften würde, das sichere AUS bedeutet (Die Wahrheitspflicht erfordert an dieser Stelle einen nötigen Einschub: 2009 plus drei Jahre hätte 2013 ergeben, tatsächlich endete die Ära Schillerschule nach 14 Jahren „erst“ 2015).

Kann sich der/die Leser/in angesichts dessen unsere Motivationslage vorstellen? BeiBekanntwerden des absehbaren Endes der Schillerschule hatten wir ca. 43.000 € in die Anlage und die uns noch nicht einmal gehörenden Räume investiert! Wegen der ungeklärten Raumfrage mit weitreichenden Konsequenzen für den Fortbestand derMEGO e.V. entschied der Vorstand am 21.9.2008, die Mitgliedsbeitrags-Erhebung ab 2009 widerruflich auszusetzen.

Ringen gegen wirkmächtige Tatsachen

Allem daraufhin einsetzenden Bitten und Verhandeln mit der Stadt um Gestellung eines Ersatzquartiers war kein Erfolg beschieden. Zusammengenommen über drei Jahre lang lagen wir in einem aussichtlosen Ringkampf. Unser ausgeprägter guter Glaube an „endgültig“, obendrein ein jahrelang vertragsloser Zustand waren uns in die Quere gekommen. Deshalb musste sich MEGO e.V. am Ende geschlagen geben.Erschwerend kam hinzu, dass 2012/13 auch noch die Vereinsförderung dahingehend geändert wurde, hauptsächlich Vereine mit Jugendlichen zu fördern,wovon damals MEGO e.V. gerade mal drei in ihren Reihen zählte. Da wir also zur inzwischen reformierten Vereinsförderung nur noch bedingt qualifizierten, wurden unter der vereinsfördernden Bezeichnungprivilegierte Raumnutzung“ die von uns belegten Kellerräume nach Flächennutzungskosten taxiert: Lager = 3,00  €/m², Büro = 5,00 €/m², Vereinsraum = 7,50 €/m². Wobei sich bei den Einstufungen herausstellte, dass sie zunächst einmal kräftig zu unseren Ungunsten vorgenommen worden waren. Der der Schule zuzuordnende sog. Schulsaal mit seinen 67,66 m² war in die von MEGO genutzten Räume eingerechnet worden; wir hielten dort nur die Bastel-AG ab, sonst nichts! Ganz zu schweigen von überzogenen Betriebskostenforderungen für Heizung, Strom, Wasser. Die konnten schlüssig nachvollziehbar abgewehrt bzw. auf ihre Richtigkeit reduziert werden: Schließlich einig geworden, wurden wir am 31.10.2013 offizieller „Nutzer“ der Schillerschulräume mit einem am 1.1.2013 (rückdatiert) beginnenden und bis zum 31.8.2015 befristetenNutzungsüberlassungsvertrag. Wir hatten zwar Rechtssicherheit gewonnen, mussten aber im Unterschied zu den ersten 12 Jahren jetzt für unsere Restzeit in der Schillerschule „Nutzungsentgelt“ bezahlen. Man nennt das wohl eher einen Pyrrhussieg.

Mitgliedschaft im MOBA e.V.

Überdies verpflichtete uns jener NutzungsüberlassungsvertragStichwort Rechtssicherheit zum Abschluss einer Vereins-Haftpflichtversicherung. Das schien einleuchtend, hatte MEGO e.V. doch schon einige Tage der offenen Tür abgehalten, bei denen glücklicherweise nie etwas passiert war, wofür wir hätten haften müssen. Der Modelleisenbahnverband in Deutschland e.V., kurz MOBA, hält für Modelleisenbahn-Vereine dafür eine maßgeschneiderte Versicherung bereit, die wir unserer „Nutzer“pflicht nachkommend abschlossen. Und durch das Konstrukt der Police wurden die MEGO damit automatisch MOBA-Verbandsmitglied.

Einigermaßen erschrocken über den mittlerweile erreichten Wert unserer Anlage – rollendes Material gar nicht mitgerechnet! – lag es dann im Rahmen derSicherheitsüberlegungen nahe, uns zusätzlich auch noch gegen Inventarschäden zu versichern. Will heißen: Neben dem vorher nicht gekannten Zahlungen für die Schillerschul-Räume belasteten zwei zusätzliche weitere und jährlich wiederkehrende Ausgabeposten den MEGO-Haushalt. Deshalb und trotz mangelnder Zukunftsperspektive wurde die 2009 aufgehobene Mitgliederbeitrags-Erhebung nach dem Intervall 2010 bis 2013 per 1.1.2014 widerrufen.

Als Glanzlichter in diesen Jahren stachen zwei Fachpresse-Veröffentlichungen über unsere Anlage heraus: „Von Stuttgart ins Albulatal“ in der Schweizerischen „LOKI“, Nov. und Dez. 2013 sowie „Faszination Albulatal“ in der MIBA-Novemberausgabe von 2014. Beide reichlich mit Bildern unserer Anlage versehene Beiträge von Frank Daniel bescherten MEGO auch unterjährig neugierig gewordene Besucher, einzelne oder ganze Gruppen und das auch wiederkehrend: ein Beweis dafür, dass etwas dran ist an dem plumpen Slogan „Wer nicht wirbt, stirbt. Aber in gewisser Weisesterbend fühlte sich der damalige MEGO-Zustand schon an.

Natürlichwas blieb uns anderes übrig?setzten wir unsere Arbeit an der Anlage fort. Natürlich hielten wir weiterhin Tage der offenen Tür 2013 und 2014 ab; so auch eine letzte öffentliche Präsentation unter dem Motto „Für die neue Bleibe“ am 15.4.2015. Danach wurde der Weiterbau eingestellt!

Erster Wechsel im Vereinsvorsitz

Nachdem Manfred Maissa frühzeitig signalisiert hatte, nicht mehr zu kandidieren, war ihm bei den turnusmäßigen Neuwahlen am 29.3.2015 Christian Moser im Vereinsvorsitz gefolgt.

Das Zitat aus unserer Internet homepage www.mego-online.de markiert unter„Aktuelles“ die Perspektivlosigkeit zur Zeit seiner Amtsübernahme: Deutschlands größte H0m-Anlage der Schweizer RhB-Albulastrecke in Graubünden vor dem Aus! Die Kündigung unserer Klubräume zum 31. Aug. 2015 durch die Stadt Ostfildern und das Fehlen einer neuen, bezahlbaren Unterkunft machte eine außerordentlicheMitgliederversammlung der MEGO notwendig. Hier wurde beschlossen, um die Anlage eventuell noch zu retten, für sie nach einem Zwischenlager zu suchen. Zur Zeit wird die Anlage in transportable Teile zerlegt. Sollte bis 31. August 2015 weder ein bezahlbarer neuer Klubraum, noch ein Zwischenlager gefunden worden sein, so ist die Anlage wohl endgültig verloren. Mittwoch den 22. April 2015, 23:37 Uhr.

Geschichte wiederholt sich also doch: Wie seinerzeit beim Verlassen des „PARK-Hauses“ erfolgte die Demontage der Anlage. Nur mit dem Unterschied, dass es sich jetzt nicht wie ehedem um eine  Modul-, sondern eine fest verbaute Anlage handelte. Wenn wir uns geistig schon darauf eingestellt hatten, sie bei Räumung der Schillerschule vollkommen zerlegen zu müssen, dann wäre es hilfreich gewesen, Raumzuschnitte eines zukünftigen Quartiers und Abmessungen zu kennen. Sie hätten als zwingende Planungsparameter dienen können hinsichtlich einer optimalen Trennung von Anlagenteilen unter Erhaltungs- und Wiederaufbaugesichtspunkten.  Hätten – war aber nicht! So musste die Anlage mehr oder weniger willkürlich in Türduchlass-große Teile zerschnitten werden: Schließlich wussten wir ja noch nichteinmal, wohin damit! Abbau- und Einpackaktionismus, sorgfältiges Aufstapeln und Lagern im Schillerschulkeller lenkten nur schwer von der Agonie ab, gegen die sich aufzubäumen schwer fiel. Aber die „tapferen Aktivisten“ wanden sich noch… und brauchten dringend Hilfe…

Die kam im wirklich allerletzten Moment: Weil MEGO e.V. in der sich abzeichnenden Quartierfrage ja nicht untätig geblieben war – wenngleich mit mäßigem Erfolg. Wir hatten entsprechende Suchanfragen in Form von „Bettelbriefen“ ausgesandt und mehr als einen Aufruf in der Stadtrundschau Ostfildern aufgegeben. Deshalb wirkte eine beim Schriftführer Jürgen Frank am 12.7.2015 eingegangene e-Mail wie ein Befreiungsschlag:

Liebe MEGOlaner,

eben lese ich in der StadtRundschau den Bericht über Eure Raumsituation in der Schillerschule Ruit. Gerne würde ich helfen. Im Gewerbegebiet ‚Schwarze Breite‘ in Ostfildern-Nellingen haben wir Räumlichkeiten mit einer Fläche von ca. 140 m² zur Verfügung…..   Viele Grüße Wolfgang Aichele“

Die Gebrüder Jürgen und Wolfgang Aichele, unsere Retter, beschrieben es im Nachhinein so: Wolfgang Aichele hätte vorher noch nie einen Blick in die Stadtrundschau geworfen, ausgerechnet unseren allerletzten per Annonce geschalteten Hilfeschrei hätte er gelesen! Und, glücklicher Zufall, die von der Aichele Verwaltung GbR angebotenen, gerade leer stehenden Räume im Kellergeschoss waren etwas größer als die vorherigen in Ruit, vom Grundriss und bei genügender Deckenhöhe ideal. Als „Sahnehäubchen“: ein der MEGO e.V. finanziell sehr entgegenkommender Vermieter – es gibt doch noch Mäzenatentum!

Im Limbo-Modus

Nach Abschluss eines „gnädigen“ Mietvertrages standen uns die neuen Räume ab dem 1.8.2015 zur Verfügung. Mit der Verbringung unserer in der Schillerschule gebunkerten Habseligkeiten konnte am 5. und 12.9.2015 der Einzug ins neueQuartier durchgeführt werden. Von der Straßen- zur Kellerebene führt eine Rampe, was den Herantransport der „teuren Fracht“ aus Ruit merklich erleichterte. Und von Vorteil war es, dass es neben den für die Anlage vorgesehenen Räumen einen Vorraum und einen Heizungskeller gibt; beide dienten zunächst als Zwischenlager, denn für die noch bevorstehenden Herrichtungsarbeiten brauchten wir „Beinfreiheit“. Dankbar anzumerken ist, dass sogar aus einem befreundeten Verein (FurkaBergstrecke, Sektion Stuttgart) zwei Mitglieder uns einen ganzen Samstag beim Umzug halfen!

Aber Umzug ist nicht gleich Auszug! MEGO „brannte“ im Herbst 2015 an zweiEnden: in Nellingen noch nicht ganz drin – in der Schillerschule noch nicht ganz raus.Dort noch von uns stehende Schränke sowie Sperrmüll harrten ihrer Entsorgung. Obwohl das Nutzungsende laut Vertrag auf den 31.8.2015 datierte, fand die offizielle besenreine Übergabe der ehemaligen Vereinsräume erst am 19.11.2015 statt. Damit endete für MEGO e.V. die Ära Schillerschule endgültig.

NELLINGEN: Im neuen Quartier Vogelsangstraße 22

Nun begann wieder eine harte Zeit des Renovierens. Wir erinnern uns, es wurde jeden Samstag gearbeitet und zusätzlich, von einem „harten Kern (Rentner) noch unter der Woche montags und mittwochs. Hierbei wurden Wände entfernt, Böden, Wände und Decken gestrichen (mit von Jürgen Aichele reichlich gespendeter Farbe!), Lampen montiert etc., eben alles das getan und installiert, was vorher nötig war an Infrastruktur, um hernach unsere Anlage in das zur Verfügung stehende Platzangebot zweier großer Räume „hineinschneidern“ zu können.

Auf Grundlage einer seit Abschluss des Mietvertrages vorab theoretisch geplanten neuen Auslegung ordneten wir nach der Renovierung in einer Art Puzzlearbeit die Anlagentorsos in den Räumen an. Dabei wurde schnell offenbar, dass viele Altstücke sich für die Wiederverwendung beim Neuaufbau entweder nur bedingt eigneten oder manche nach Mehrheitsmeinung gar nicht mehr…., aber das nicht ganz schmerzfrei!Der Vereins-Kassier warf sich mit bekennerischem Ruf zur Schonung des Vereinsbudgets dazwischen wenngleich vergeblich. Nicht ohne sie wenigstens vorher auf Wiederverwertbarkeit in kleineren Stücken (z. B. zum Felsenbau) geprüft bzw. sie von unseren aufwendig gebastelten Selbstbaubäumen „entwaldet“ zu haben, wanderten als nicht mehr recycelbar eingestufte Teile in den Müll: Ein Akt der Vernichtung eines vormals putzigen Miniaturgraubündens, Produkt unzähligerStunden Hobbyarbeit aus den beiden Phasen „PARK-Haus und Schillerschule.

Zum Ausgleich sich neu ergebender Höhendifferenzen war der Bau entsprechend angepasster und neuer Aufständerungen, Unterkonstruktionen oder galerieartigen Wandabhängungen erforderlich, sowie auch zusätzlicher Gleiswendel. Erst drei Betonkernbohrungen mit 10 cm  Durchmesser (quasi natürliche Tunnels) durch die dicken Keller-Fundamentwände ermöglichten die Trassenführung zwischen den beiden Anlagenräumen. Das Setzen dieser Bohrungen konnte natürlich erst im Laufe der Zeit erfolgen, je nach Baufortschritt und an den Stellen, wo nach Festeinbau des jeweiligen Anlageteils die Schienenwege auf Wände trafen: zwei davon auf Normalhöhe, eine, weil auf Galeriehöhe, kurz unterhalb der Decke. Wegen des Höllenlärms, die solche Bohrungen verursachen, waren sie eine typische Samstagsarbeit. Als rücksichtsvolle Nachbarn wollten wir mit unserem Krach den Gewerbetreibenden im Haus schließlich nicht auf die Nerven gehen.

Mittlerweile war durch den kostenintensiven Wieder- und Weiteraufbau MEGOsKassenboden mehr als deutlich sichtbar geworden, so dass eine Haushaltssperre verhängt werden musste.

Ein Traum wird wahr

Man war – insbesondere in den Jahren 2017/18 – die Budget-Kopfschmerznachrichten leid und begierig nach besserer Laune. Die stellte sich im Verein immer dann ein, wenn wir mit unseren Tagen der offenen Tür nach außen glänzen konnten, gar nicht zu sprechen von den dabei erzielten Tageseinnahmen.Um beim Wiederaufbau der Anlage bei unserem Publikum nicht in Vergessenheit zu geraten, fand also am 14.1.2017 so eine Veranstaltung unter dem Motto „Baustellenbesichtigung“ statt. Ein einigermaßen riskantes Manöver dachten wir, denn außer den Besuchern die ihnen noch nicht bekannten neuen Vereinsräume zu zeigen, hatten wir ja eigentlich nichts Spektakuläres zu bieten: Die  Anlage zwar in ihrer nunmehrigen Auslegung, übersäht mit Narben von Alt- zu Neubauübergängenund natürlich nur ohne Fahrbetrieb – mehr gab es nicht zu besichtigen. Wir wurden jedoch positiv überrascht: der letzte Satz auf dem vorher reichlich verteilten Flyer „kein Eintritt, Spenden erwünscht“ verfehlte seine Wirkung nicht. Unerwartet hohe Besucherzahlen bescherten MEGO einen ordentlich gefüllten Spendentopf. Und nicht nur den. Unter den Besuchern war der Profi-Modellbauer Stefan Grieb, dessen Spezialgebiet Steinbrücken im Modellmaßstab H0 sind. Er spendete dem Verein aus seiner Fertigmodell-Serie denLandwasser-Viadukt, eingangs dieser Geschichte einmal als ferner Traum bezeichnet. Es lag zwar ein angefangener Landwasser-Torso bei MEGO vor, aber solch ein Fertigteil zur Integration an der bereits dafür vorgesehenen Stelle in den Geländebau geschenkt zu bekommen, ersparte uns ungeheuer viele Arbeitsstunden.

Nicht nur, weil die berühmten Expresszüge „Glacier“ und „Bernina“ ihn befahren, ist der Landwasser-Viadukt werbeträchtiges Erkennungszeichen der Rhätischen Bahn.Auf einer RhB-Modellbahnanlage ist dieses erhabene Bauwerk ein Muss, zumal es in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde. Apropos Kultur…

MEGO kulturell unterwegs

Regelmäßig belohnte sich der Verein für seine Arbeit an der Modellbahnanlage mitMehrtages-Reisen und Tagesausflügen. Daran nahmen auch Familienangehörige und eingeladene Gäste immer gerne teil. Es würde zu weit führen und ein eigenes MEGO-Reisetagebuch erfordern, hier jede einzelne Unternehmung auszurollen. Im Zeitraffer erinnern wir uns an…

1994 09.11.09.Bergün, die „Ur-Reise

1995​ 21.-24.09.Zermatt, mit Dampfbahnfahrt Furka-Pass

1999​ OktoberBergün

2001​ April/MaiElsass, Tagesausflug

2001​ Herbst​​Schweizfahrt Blonay-Chamby

2002​ 02.06.​​Appenzeller Land, Tagesausflug (mit Bus)

2002​ 03.-06.10.Pontresina; zum 10. Jubiläum

2003​ 03.-05.10.Bergün

2003 Dezember„Öchsle“-Bahn, Tagesausflug

2004​ 03.-05.09.Centovalli Bahn

2007​ 13.05.​​Schwäbische Alb, Tagesausflug

2007​ 22.-24.06.Dampfbahn Furka-Bergstrecke

2008​ 22.-25.05.Wernigerode, Harztalbahn

2009​ 07.-10.09.Bergün

2012 Okt​​ Montreux, Montreux-Oberland-Bahn; zum 20. Jubiläum

2014​ 06.08.​​Hausach Schwarzwald-Modellbahn, Tagesausflug

20171 03.08.​​„Öchsle“-Bahn, Tagesausflug; zum 25. Jubiläum

2018 30.05.​​StuttgartHeslach, Besuch Standseilbahn mit Führung

2019​ 29.9.-2.10.Davos

Den meisten Besuchen war gemein, dass sie etwas mit Bahn und Schiene – vorzugsweise Schmalspur – zu tun und/oder die Schweiz zum Reiseziel hatten. So waren wir durchaus im Sinne der Satzung der MEGO e.V. unterwegs, in der es heißt

㤠2 Zweck des Vereins

1. Der Verein bezweckt das Interesse am Eisenbahnwesen durch modellmäßigen Nachbau und Betrieb zu fördern, eisenbahntechnische undverkehrswissenschaftliche Allgemeinkenntnisse und Begriffe zu vermitteln.“

Diese Kulturveranstaltungen dienten manchmal auch als „sozialer Kitt“,  weil sie Gelegenheit boten, wo nötig die  Vereinskameradschaft auszubalancieren. Sozialer Balsam sind sie allemal gewesen!

Es geht voran

Motiviert durch den Erfolg der ersten „Baustellenbesichtigung“ wurden MEGOsBaufortschritte unter derselben Bezeichnung am 13.1.2018 erneut präsentiert – mit verhaltenerem Ergebnis als im Jahr zuvor.

Der fortgesetzte Wiederaufbau unserer Anlage war in dieser Zeit nur per Eigenfinanzierung durch die Mitglieder möglich, bis so viel Finanzmittel angesammelt waren, dass die 2017 verfügte Haushaltssperre partiell aufgehoben werden konnte. Trotzdem hatte der Verein für die Durchführung des ersten echten Tages der offenen Tür am 8.12.2018, jetzt wieder mit Fahrbetrieb im Nellinger Vereinsquartier, vorher kräftig in die Tasche gegriffen für die Herstellung von drei neuen Bannern, Plakat- und Flyerdruck. Mit den damit verbundenen Vorkosten saldiert waren trotz des erfreulichen guten Besuchs die Nettoeinnahmen mäßig. Eine strenge Haushaltsführung blieb angesagt, wenngleich sich MEGO über eine fast „schwarze Null“ ausgangs des Jahres 2018 freuen konnte.

Neuer Boden unter den Füßen

Freuen konnten wir uns auch über eine weitere großzügige Geste unserer HausherrnJürgen und Wolfgang Aichele: Aufgehend im vorhandenen Mietvertrag stellten sieuns zusätzliche 36 mit dem mittlerweile von Aggregaten und Armaturen freigeräumten Heizungskeller zur Verfügung. Um jedoch den hinzu gewonnen „Raum 4“ nach unseren Vorstellungen nutzbar machen zu können, musste zunächst ein Zwischenboden eingebaut werden. Mit einer Bodenluke versehen bietet der eingezogene Dielenboden zudem noch Lagerplatz zur tiefer liegenden Kellersohle.Im Hinblick auf den MEGO-Haushalt konnte das Unternehmen nur durch Materialspenden einiger Mitglieder und in Eigenregie geschafft werden. Nicht lange nach dem unerwartet ergiebigen Tag der offenen Tür am 27.1.2019 war es dann soweit: wir richteten den uns selbst gespendeten Werkstatt- und Gemeinschaftsraum ein.

Auch der fortgesetzte Wiederaufbau unserer Anlage stützte sich weiterhin auf Eigenfinanzierung der Mitglieder ab. Deshalb steigerte sich 2019 das Investitionsvolumen  um gut 1.000 € und ließ somit länger geplante Anschaffungen zu. Nach nicht geringem Aufwand (Strecken- und Gleisbau, Herstellen der elektrischen Voraussetzungen, Programmierung der gesamten Strecke und Feinjustierung der Streckendaten und Loks) konnte am 30.11.2019 um 11:19 Uhr erfolgreich die erste volle Runde auf der Anlage programmgesteuert durchfahren werden: vom Schattenbahnhof Davos über Preda, Bergün, Stuls, Landwasser, Alvaneu, Filisur bis erneut zum Ausgangspunkt Davos. Der große Kreis war geschlossen! Damit war eine weitere Attraktion als Voraussetzung für zufriedene Besucher des Tages der offenen Tür am 8.12.2019 geschaffen.

Am Jahresende auf zwei veranstaltete Tage der offenen Tür mit erfreulichen Nettoeinnahmen zurückblickend bewegte sich MEGO e.V. erstmals wieder in wirtschaftlich gesicherten Umständen. Der Verein hatte nicht nur real in „Raum 4“, sondern auch wieder finanziell Boden unter die Füße bekommen.

Bremsspur Corona

Es hätte so schön weitergehen können, denn erneut, beschenkt durch ein Rekord-Einnahmeergebnis beim Tag der offenen Tür am 26.1.2020, standen eigentlich alle Zeichen auf Aufschwung. Nicht zuletzt auch durch die Spende im Februar 2020 in Form einer kompletten Küchenzeile mitsamt Geräten, geeignet, unseren Gemeinschaftsraum noch wohnlicher zu machen.

Wer hätte sich das vorstellen können? Am 16.3.2020 wurde uns allen die gewohnte Normalität außer Kraft gesetzt. Seit diesem Datum lief das gesellschaftliche, wie auch das Vereinsleben nach einer „anderen“ Uhr, einer anderen Taktung. Behördliche Auflagen, Formalitäten, verordnete Hygienekonzepte und Tests bestimmten fortan mittels eines unübersichtlich gewordenen RegelflickenteppichsHatte man dann im Sommer geglaubt, jetzt ginge es wieder bergauf, so wurde man im Herbst vom Gegenteil gnadenlos eingeholt. Das Jahr 2020 endete mit dem Lockdown und seinen Verlängerungen bis ins nächste Frühjahr. Und als hätte man aus 2020 nichts gelernt – Corona ist eine saisonal wirkende Pandemie –, wiederholte sich im Jahr 2021 trotz einsetzender Impfkampagnen das Szenario. Es hatte jetzt wirkmächtige Abstufungen mit Namen 3G, 2G und 2G+. Das Vereinsleben warausgebremst, so dass es eine andere, neue „Normalität“ annehmen musste. Soweit es der jeweilige Impfstatus des einzelnen zuließ, fanden sich Mitglieder in höherer Zahl und „auf Abstand“ nur noch zu den sogenannten Quartalssitzungen bzw. der ordentlichen Jahreshauptversammlung ein. Die Beschlusslage, von Corona diktiert, war eindeutig: Aussetzen von allen Tagen der offenen Tür mit der Konsequenz von Einnahmeausfällen.

Und der Anlagenbau? – Vom Zenit der 4. Welle auf 22 zurückliegende Corona-Monate schauend kann mit Genugtuung berichtet werden, dass es da weitergegangen war dank unverzagter „Macher“, genauer gesagt waren es vier. Möglicherweise formierte sich in dieser Zeit des „Vor-sich-hin-werkelns“ eine Art Koalition. Solche Bündnisse werden ja gern vorbereitet bzw. verabredet, weil man sich in der Denkrichtung ähnelt. Als Metapher eisenbahntechnisch ausgedrückt war es wohl diese: Eine Lokomotive kann den Zug ziehen oder schieben. Welche Methode die Bessere ist, sei dahingestellt. Den Koalitionären fehlte wohl der belebende Fahrtwind durch die Zugmaschine.

Corona-bedingt war die satzungsgemäß eigentlich bis März des laufenden Jahres abzuhaltende Jahreshauptversammlung überfällig und schließlich auf den 11.9.2021 angesetzt worden. Da nimmt es nicht Wunder, dass drei jener vier „Macher“ bei deanstehenden Vorstandswahlen kandidierten.

Zweiter Wechsel im Vereinsvorsitz

Bei objektiver Einschätzung dürfte Christian Moser die Abgabe des Vereinsvorsitzes nach sechseinhalb Jahren im nicht immer ganz leichten Amt bei nicht immer ganz leichten Mitspielern! weniger als Verlust denn als Befreiung empfunden haben. Im Amt beerbt wurde er vom Koalitionsschmied Markus Frey, dessen somit frei gewordene Funktion Heinz Gerlach als Technischer Leiter übernahm.

Der stellvertretende Vorsitzende Jürgen Rössler stellte altershalber sein Amt zur Verfügung. Sein Nachfolger wurde Manfred Knoll, zweiter aus der Koalitionsrunde; er ist gleichzeitig Administrator unserer Internet homepage www.mego-online.de

Unser Gründungsmitglied Jürgen Frank, der zu diesem Zeitpunkt das Amt des Schriftführers bekleidend, wollte sowieso seinen Platz nach 29 Jahren frei machen. Mit Ulrich Katz,der nämliche Funktion bereits bei den Dampfbahnfreunden Friedrichsruhe ausgeübt hatte, rückte der dritte Koalitionär in den MEGO-Vorstand ein.

Vier Vorstandsämter, so viele auf einmal wie vorher nie in der Vereinsgeschichte,waren neu besetzt worden. Durch das gleichzeitige Ausscheiden einevergleichsweise jungen und eines weiteren mittelalten Mitglieds sowie deVereinsseniors aus dem MEGO-Vorstand sank dessen Durchschnittsalter um gerade mal 1,4 auf 61,8 Jahre. Das „angejahrt“, wie am Anfang zu lesen, hat also Bestand. Das muss kein Nachteil sein, denn in dieses auf fünf Köpfe verteilte Durchschnittsalter zählen auch Hingabe – ErfahrungKönnen – Duldsamkeit. Alles Attribute, die dieser Vorstand braucht, wenn er vom schon einmal zitierten Scheitel der 4. Corona-Welle vorausschaut auf 2022. In diesem Jahr feiert die Modell-Eisenbahn-Gruppe Ostfildern e.V. ihren 30. Geburtstag, vom dem zu hoffen und wünschen bleibt, dass er nicht von einer 5. oder xten Welle überrollt wird.

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Modell-Eisenbahn-Gruppe Ostfildern e.V.